Status : Essay. Wird noch bearbeitet. (16,06,2019)
Ich werde häufig gefragt :
"Und ... wie ist das mit dem Bienensterben? Sterben die Bienen ? ist es wirklich so schlimm ?"
-- Meine Gegenüber reagieren häufig sehr irritiert, wenn ich antworte.
Und heute (16.06.19) hatte ich Gelegenheit, mich mit jemand anderem darüber auszutauschen. Wie gut, das ich mit meiner Meinung nicht alleine bin.
Liebe ... Mitmenschen !
Ich werde sehr häufig gefragt : "Wie schlimm ist es mit dem Bienensterben ? -- Was kann ich tun? Kann man es noch verhindern ?"
Mit jedem Fragesatz -- nicht immer von den gleichen Menschen alle Fragen gleichzeitig gefragt -- wird der Gesichtsausdruck meiner Gegenüber immer besorgter:
"Erst die Biene, dann der Mensch!" ... Naja ... oder so ähnlich.
Leute !
Ja, es ist ein sehr beliebtes Marketing Werkzeug nicht nur eines grossen Verbandes geworden. Das Bienensterben beschert nicht nur Umsatz an der Honigfront, nein auch die Imkerei Nebengewerbe (Beutenbau und Zubehör) blühen von der Sorge, der Biene könnte etwas geschehen. Ganz zu schweigen vom Samenhandel, Landschaftsgartenbau, Städteplanung .... Hier geschiet neben sinnigen DIngen auch sehr viel Unsinn!
Aber tatsächlich ist in dem Marketing die HONIG-Biene gemeint, tatsächlich werden die anderen (Wild-)Bienen und anderen Hautflügler dabei total vergessen.
Und der Hype mündet in einem dem häufigen Anruf von Behörden oder Supermärkten auf unserem (Büro-) Telefon (ja, ich habe auch einen (nicht Bienen-) Beruf!) :
Könn(t)en Sie uns nicht ein paar Bienenvölker dahin stellen ? Es wäre schön, wenn wir auf unserer Verkaufsfläche einen Bienenstand zeigen könnten.
Oder auf dem Rathausdach. Oder auf dem Krankenhausdach. Oder ...
Wisst Ihr eigentlich ... wieviel Arbeit das ist ?
Wer macht das ? Pflege ... auch medizinische ... und von der (auch von Amts wegen - Seuchenschutz!) z.B. Faulbrutüberwachung ganz zu schweigen !! ??? Ausserdem sind Bienenbeuten nebst Inhalt keine Dinge wie Europaletten mit Ware sondern es sind immer noch Lebewesen. Gerade die wollen wir ja schützen.
Die Bienen sind schon immer gestorben, sie werden immer sterben (eine Biene lebt ja nur 42 Tage!) und ja .. im Moment könnte man meinen, das eine Monokultivierung innerhalb der Landwirtschaft und eine extensive Bewirtschaftung der Felder, Einsatz von chemischen (ich nenne das jetzt mal so) "Produktionshilfen" in der Nahrungsmittelindustrie und ein Wegfall der Feldrandstreifen nicht nur den Rebhühnern und Hasen (Ich bin auch Jäger!) zu schaffen macht, sondern auch den Bienen. Und zwar AUCH den Wildbienen. Noch dazu steigt der Honigkonsum ... man wittert Geld ("Kost ja nix, ein Volk irgendwo hinstellen ... is Honig drinne und bei 6 Eur pro Glas Einahme !!")
[...] (Grrr...habe ich gelöscht.)
Die Perversion:
Jede Menge Menschen möchten "die Bienen" unterstützen.
Jede Menge Menschen buchen (Gott sei dank) einen (Lehr-)Kurs in einem Bienen-(Imker/Zucht-)Verein, und jede Menge Menschen haben dann nach Beendigung des Kursus ein oder zwei HONIGBIENEN-Völker im Garten stehen. Das sind die Völker, die wir später "sehen". Viel schlimmer sind die "wilden" "Schwarzimker": In der "Bucht" was gekauft, ein Buch gelesen, den benachbarten Imker gefragt .... los gehts! Naja - diese sehen wir nicht.
Das gibt jede Menge Bienen auf gleiche oder (ausgerechnet jetzt zusätzlich) abnehmende Blüh-Flora (Yesswell :doppelt gemoppelt gibt nachhaltige Erinnerung!)
Was passiert nun ?
Ohne das ich hier einen studierten Nachweis heranzitieren muss : Es entstehen Überpopulationen. In unserem "Dorf" mündet das in 28 oder neulich 36 (von mir gezählten) aufgestellten Völkern, die die selbe Fläche wie vorher befliegen. (Ich wette, der eine oder andere Gelehrte sitz nun schenkelklopfend lachend da "Stimmt doch nicht !" -- Ja, dann stellt doch mal den Gegenbeweiss auf. Fakt ist : Trotz jeder Mende Gefliege bleibt die Honigzarge leer wo vorher ausreichend drinne war. -- Ich sehe zwei Standorte -- gleiche Zeit -- geiche Bienen_Art, nur bei denen im Hunsrück habe ich keine Flugkonkurrenz, habe ich doppelt bis dreifachen Ein-/Ertrag.)
Welches Bienchen hat nun das wirkliche Nachsehen ?
Die Wildbiene!
Nun, schlaue Menschen gehen nun hin und säen und pflanzen und beackern Felder und stellen Blühstreifen her. Das ist ja gut so ... aber bitte denkt doch darüber nach, das in der "Hauptsaison" April - Juni normalerweise genügend Blüher stehen ... wichtig sind die, die NACH Juni und JULI INSEKTENFUTTER - nicht nur HONIG-Biene! geben.
Es gibt auch Stimmen, die sagen, alles nicht so schlimm, die Natur wird es regeln! Ha Ha Haaaa !
Es ist ein Hype, ein Marketing (Erfolg), das in jedem Baumarkt ein BienenwiesenBlühSamenBeutel (für Mai-Juni) zu finden ist. Das es Insektenhotels in jeder Fassung und Couleur gibt ... manchmal sinnvoll und manchmal nicht sinnvoll.
Es treibt derzeit wirkliche Blüten, nicht nur die, die im Garten stehen. Und ich glaube, wir sollten alle so schlau sein, das wir wissen, das wir uns von Umweltsünden im grossen und im kleinen - NICHT freikaufen können.
Eben. die Natur wird es regeln.
Die Rechnung der Schwarz-Imker wird nicht aufgehen. Es kostet --unterm Strich-- Verlust von (Honig-) Bienen- und anderen Insekten-völkern.
Nur diesen, haben wir ach so naturfreundliche Menschen, selber hergestellt.
?? Tun wir der Natur wirklich gutes ??
Meine Empfehlung bleibt:
Wer Blühmischungen sät, sollte auf insektentaugliche "Spätblüher" (!!heimische!!) achten -- hier bevorzuge ich immer mehr Lavendel (ja, der ist heimisch! WarmzeitFlora!) und breitblütige (alte) (heimische) Rosen, Pollenträger wie Mohn sehr willkommen.
Ja, macht Blühstreifen. Das ist eine gute Idee -- aber mit dem, was natürlich dort in der Vegetation vorkommt. Der Klimawandel beschert uns eine Warmzeit -- auch hier wird sich Flora anpassen.
Insektenhotels aus Baumärkten mit Quer zu Faser gebohrten Löchern sind Ihr Geld nicht wert, sie führen zu Schäden an den Flügeln der Hautflügler ! Und einmal diese Dinger irgendwo (auf einer Schattenseite) aufgehangen ... in Ruhe lassen und bloss nicht reinigen !! (das Gestaube sind die Insekten Eier !!)
Lasst die bestehenden Imker Ihren Job machen. Die machen das gut. Neue Imker ... nur geschult .. und im Verband beheimatet (und Regeln unterworfen). (Das ist auch eine Folge vom erfolgreichen Marketing ...) Mit Ausbildung. Alle anderen benötigen wir nicht. Und jedes Honigbienenvolk bedrängt natürliche (Wild-)Bienen (Anmerkung: Als ich mit zwei Völkern anfing, konnte ich aus der Auflösung eines nahen Imkers Gegenstände aufkaufen.)
Es sollte ein "Bienenkataster" und Sperre- oder Wartezeit für Neue Imker geben. Das könnte der Verband oder das lokale Veterinäramt regeln.
Das Marketing des Bienensterbens sollte ... aufhören. Und trotzdem: In der Natur ist es nicht "Super".
Aber wir neigen beim Regeln zum "Überregeln". Auch hier.
Bio-Imker-Produktionen im Supermarkt (mal bewertet meinerseits) :
Mal nachgedacht : Ein "Imker", der sich "Bio" bezeichnet (es handelt sich um ein kaufbares "Eigenzertifikat"), und mehr wie 100 Völker sein Eigen nennt, damit er Supermarktsketten-Wünsche erfüllen kann .... glaubt Ihr wirklich, das er oder seine Helfer mit dem Rauch-Pfeifchen auf die Waben gucken und dort den schönen goldgelben Honig ins Glas .... spricht... betet ... ? (!) ... und das bei einem Glaspreis von ... aktuell war glaube ich 4.99 inkl. Pfand im DIB-Glas.
Träumt weiter.
Da ja aktuell die Hühner und Hähnchen Diskussion läuft -- ich bin gespannt, wann die Honig-Diskussion auf ein neues startet.
Ich weiss, was in meinen Gläsern ist. Ich esse diesen Honig sehr gerne selbst.
Letzten Endes -- wir können uns von unseren Umweltsünden keinen Ablass erkaufen.
Anderer Meinung ? Schreibt mir!